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Tropische Nächte unterm Dachgeschoss

Tipps und Tricks für einen erholsamen Schlaf trotz Tropennächten, von lauwarmem Duschen bis hin zu dunkler Schlafumgebung.

von Thomas Wendtland
26 Aufrufe Bild von ansiia auf Freepik

Der Sommer in Deutschland hat seine Freuden, aber auch seine Tücken. Besonders die schwülheißen Nächte, die sogenannte Tropennächte, machen vielen zu schaffen. Wenn die Temperaturen nicht unter 20 Grad Celsius sinken, wird der Schlaf zu einer echten Herausforderung. Die Hitze, kombiniert mit hoher Luftfeuchtigkeit und den allgegenwärtigen Mücken, sorgt für unruhige Nächte und führt dazu, dass man sich am nächsten Morgen wie gerädert fühlt. Doch es gibt Mittel und Wege, um trotz tropischer Nächte einen erholsamen Schlaf zu finden, ohne auf teure Technik zurückgreifen zu müssen.

Eine Maßnahme, die auf den ersten Blick vielleicht paradox erscheint, ist das Duschen mit lauwarmem Wasser vor dem Schlafengehen. Durch die Wärme öffnen sich die Hautporen und die über den Tag aufgestaute Hitze kann besser entweichen. Es ist wichtig, sich danach nicht vollständig trocken zu rubbeln, sondern nur leicht abzutupfen. So bleibt die Haut leicht feucht und kühlt dadurch nach und nach ab.

Dunkelheit im Schlafzimmer ist ein weiterer Schlüssel zu einem besseren Schlaf. Wer im Dunkeln schläft, produziert mehr Melatonin, ein natürliches Hormon, das den Schlaf reguliert. Helle Lichter hingegen stören diesen Prozess und erschweren das Einschlafen. Daher empfiehlt es sich, das Schlafzimmer mit lichtdichten Vorhängen oder Jalousien zu verdunkeln, ohne jedoch die Luftzirkulation zu beeinträchtigen.

Die richtige Bettwäsche spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Ein dünnes Laken und Bettwäsche aus Leinen sind ideal für warme Nächte, da sie atmungsaktiv sind und Feuchtigkeit gut aufnehmen. Diese Materialien sorgen dafür, dass der Körper kühl bleibt und sich die Hitze nicht staut.

Ausreichend Trinken ist besonders wichtig. Kirschsaft wird empfohlen, da er viel Melatonin enthält und helfen kann, schneller zur Ruhe zu finden. Ein Glas Wasser oder Tee am Bett ist ebenfalls ratsam, um nächtlichen Durst zu stillen und einer Dehydrierung vorzubeugen.

Wer die Möglichkeit hat, sollte sich ins Freie begeben. Ein gepachteter Kleingarten oder ein gemieteter Campingplatz bieten sich als Ausweichquartiere an. Ein Moskitonetz, das an einem Ast befestigt wird, schützt vor den lästigen Mücken und ermöglicht eine ruhige Nacht im Freien. Diese Option ist besonders verlockend, wenn das Schlafzimmer im Dachgeschoss bei Temperaturen von über 30 Grad Celsius einer Sauna gleicht.

Das Lüften spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Das Schlafzimmer sollte früh morgens, wenn die Luft noch kühl ist, gut durchgelüftet werden. Tagsüber sollten die Fenster jedoch geschlossen bleiben und die Rollläden heruntergelassen werden, um die Hitze draußen zu halten.

Die sogenannte Tropennacht ist definiert als eine Nacht, in der die Mindesttemperatur nicht unter 20 Grad Celsius sinkt. In Deutschland treten diese Nächte im Sommer etwa drei- bis viermal auf. Für Menschen, die unter dem Dach wohnen, kann diese Zahl jedoch deutlich höher ausfallen, da sich die Hitze dort besonders staut. Auch wenn die Außentemperaturen wieder sinken, bleibt die Hitze unter den Dächern oft bestehen, was das Schlafen zur Qual macht.

Ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen sind besonders gefährdet. Hitzebedingte Krankheitssymptome wie Kreislaufversagen oder Dehydrierung können für diese Gruppen lebensbedrohlich sein. Gerade ältere Menschen können an den Folgen der Hitzebelastung sogar sterben. Daher ist es wichtig, abends nicht mehr schwer zu essen und stattdessen lieber ein Glas Wasser mehr zu trinken.

Städte und Kommunen haben die Dringlichkeit der Lage erkannt und den Schutz der Bevölkerung vor Hitzewellen auf ihre Agenda gesetzt. Ein Beispiel ist Köln: Die Rhein-Metropole hat einen Hitzeaktionsplan für Menschen im Alter und einen „Hitzeknigge“ entwickelt, der Tipps und Informationen zum Umgang mit Hitze zusammenfasst. Andere Städte ziehen nach, und auch die Regierung hat erkannt, dass sich die Situation mit zunehmendem Klimawandel weiter verschärfen wird.

Es gibt also zahlreiche Maßnahmen, um die tropischen Nächte erträglicher zu gestalten. Wichtig ist, dass man diese Tipps beachtet und auf seinen Körper hört. So kann man auch heiße Sommernächte gut überstehen und den Sommer trotz allem genießen.

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