Online Gaming und Spiele zocken machen aggressiv. Nein, besser gesagt, können aggressiv machen. Das war es aber auch schon mit den negativen Auswirkungen. Jetzt folgt eine ganze Reihe an positiven Aspekten beim Gaming. Das geht sogar so weit, dass Krankenkassen, ein sehr informativer Artikel der Barmer stellt weitere Infos zur Verfügung, Gaming fördern und Aussagen treffen, dass das Zocken auch als Therapie einsetzbar ist. Die Aussage wirkt krass, aber die Realität zeigt: Spielekonsolen trainieren das Gedächtnis und die Beweglichkeit in Seniorenheimen.
Nehmen wir die Vorteile des Zockens unter die Lupe: Die Selbstkontrolle wächst und der Alterungsprozess des Gehirns verlangsamt sich. Positive Auswirkungen von Videospielen gibt es zuhauf. Actionspiele verbessern das Sehvermögen. Weitere Auswirkungen von Videospielen: Gaming verbessert das räumliche Denken. Doch damit nicht genug, Gaming stärkt auch die mentale Gesundheit. Videospiele können bei Depressionen und Gefühlen der Einsamkeit helfen. Bei bestimmten Krankheiten kann Gaming sogar helfen, was sonst kaum Medikamente bewirken. Der Körper repariert sich selbst, wenn Situationen eintreten, die man eben oft beim Spielen am Computer erreicht. Gaming ist keine Nische mehr, und in Altenheimen kommen teilweise schon PlayStations ins Haus, um die kognitiv positiv wirkenden Eigenschaften von Gaming zu nutzen.
Junge Leute zocken wild, etwa 90% der Gruppe 16 bis 30 spielt regelmäßig und manchmal auch zu lange. Da können negative Effekte wie Bewegungsmangel schon auftreten. Ein gesunder Umgang mit Gaming ist also notwendig. Es lockt zwar, wenn man virtuell sein Castle gegen Zombies verteidigt, es so auszubauen, dass einem nichts geschehen kann. Und natürlich ist über die Kommunikationskanäle Teamspeak oder Discord auch eine Spielergemeinschaft vorhanden, welche den Zusammenhalt fördert. Doch am Ende geht man eventuell allein und völlig kaputt ins Bett, weil man nicht aufhören konnte. Dass ein Gamer zu einem Amokläufer mutiert, kann im Einzelfall vorkommen. Das kann allerdings auch ohne das Label „Gamer“ passieren. Wer gute Eltern hat, dem ist sicher bewusst, was Recht und Unrecht ist. Eine Verallgemeinerung, dass alle Gamer zu Massenmördern werden, ist nicht richtig und auch nicht förderlich.
Es ist beispielsweise bei CDU-Politikern, die ein bestimmtes Alter überschritten haben, immerhin noch eine allgemeingültige Aussage. Doch damit steht die CDU mit ihrer Basis nicht alleine. Allerdings gehen SPD-Mitglieder und auch Mitglieder der FDP sehr viel liberaler damit um. Einzig die CDU-Basis hat große Schwierigkeiten, sich den modernen Gegebenheiten anzupassen. Die spielen lieber Halma oder Mensch ärgere dich nicht auf Pappunterlagen. Das ist zwar konservativ, kann aber dennoch Spaß bringen und fördert ebenfalls gemeinschaftliches Zusammensein. Die Aussage, dass Gamer alles Kriminelle sind, ist in der Gruppe mit politisch konservativ eingestellten Menschen allerdings viel zu oft vorhanden. Die Jugend würde diese als Retro-Opfer bezeichnen, womit sie teilweise auch recht haben. Was der Bauer nicht kennt…
In den Altersgruppen 3 bis 50 geht man damit schon besser um, aber auch hier können in Einzelfällen negative Effekte auftreten. Der Körper braucht Bewegung, und das nicht nur virtuell. Allerdings werden negative Effekte auch in dieser Altersgruppe von positiven überdeckt. Man ist nicht mehr allein, und so viele Beziehungen sind entstanden, erst als Fernbeziehung und später als Paar, welches nun räumlich beisammen zockt. Das ist die Gruppe der Geeks. Es gibt sogar schon Partnerbörsen wie Geekdating, die genau diese Form des Zusammenkommens fördern. Gleichgesinnte treffen sich nicht nur virtuell, sondern auch im realen Leben für Rollenspiele und gemeinsame LAN-Partys. In dieser Altersgruppe ist das zunehmend beliebt und fördert auch wieder gesellschaftliche Prozesse.
Menschen jenseits der 65 spielen weniger, allerdings verschiebt sich das in den modernen Zeiten. Die Generationen werden älter, und so mancher, der heute noch in Arbeit ist, kann sich vorstellen, in der Rentnerzeit viel die Welt zu besuchen. Damit ist auch virtuell gemeint. Dinge auszuprobieren und sich mit schwierigen Leveln auseinanderzusetzen, ist eben Knobeln auf moderne Art.
Krank ist, wer an einem Familiennachmittag permanent das Thema anspricht, sich selbst über seinen Spielstatus beschwert und gedanklich nicht mehr bei den anderen sein kann. Das wäre zu viel des Guten und man sollte dann mit der betreffenden Person Gespräche führen und Ablenkung zum Gaming versuchen. Allerdings sehr vorsichtig, man will ja niemandem etwas überstülpen, aber man versucht eben, die tief sitzenden Gaming-Probleme mit anderen Dingen zu überdenken, sodass ein gesundes Gleichgewicht entstehen kann.
Mit Computerspielen Geld zu verdienen ist auf unterschiedliche Arten möglich. Gamer sollten aber den Zeitaufwand nicht unterschätzen. Die meisten Spieler erzielen Einkünfte, indem sie ihre Spiele streamen. In Zukunft wird voraussichtlich auch Blockchain-Technologie eine bedeutende Rolle spielen. Gaming ist auch in der Arbeitswelt angekommen. So erlauben moderne Chefs auch mal eine kleine Gaming-Auszeit, um dann den Rest des Tages wieder mental fit zu sein. Denn das macht Gaming: Es trainiert das Mentale. Wer sich eine Stunde Zeit nehmen darf, nimmt sich eine Auszeit von der Arbeit, die hinterher dazu führt, dass man wie neu den Arbeitstag beenden kann. Spielen trainiert auch, um in der Arbeitswelt besser agieren zu können. Es gibt Entwicklungen, die sich dafür eignen, beispielsweise Verkäufer auf Verhandlungen vorzubereiten oder Meetings gelassener durchstehen zu können. Diese Spiele sind eigens dafür programmiert und helfen den Mitarbeitern, Situationen zu meistern. Die spielerischen Elemente könnten Beschäftigte dazu motivieren, weniger Fehler bei der Arbeit zu machen oder sich nachhaltiger zu verhalten.
Gaming ist ein Wirtschaftsfaktor geworden. Mittlerweile sind viele Arbeitsplätze entstanden, mit Bereichen, an die man vor 10 Jahren noch nicht denken konnte. Auch Influencer bestreiten durch Gaming ihren Lebensunterhalt. Auf Plattformen wie Twitch und Discord wird ein Game gestreamt, und bei YouTube gibt es inzwischen millionenfach Tutorials, wie man Hürden im Spiel umschiffen kann. Wenn man an einer Stelle hakt, hilft das Video, den Trick zu erkennen, mit dem man weiterkommt. Allerdings muss man beachten, dass Gaming auch viel Zeit erfordert. Mit Computerspielen Geld zu verdienen, ist auf unterschiedliche Arten möglich. Gamer sollten aber den Zeitaufwand nicht unterschätzen. Die meisten Spieler erzielen Einkünfte, indem sie ihre Spiele streamen.
Die Computerspieleindustrie ist eine Wachstumsbranche, die sich als relevanter Wirtschaftsfaktor etabliert hat und einen Pool für hochqualifizierte Arbeitskräfte im Digitalsektor bildet. So spricht man von Zahlen um die 10 Milliarden Euro, die 2020 erwirtschaftet wurden, und 2023 eine Steigerung um 16,5%. Die Corona-Zeit schob das Wachstumspotenzial noch an. Deutschland ist Gamer-Paradies pur. Deutschland ist der größte Computerspielmarkt Europas. International ist er allerdings eher unwichtig, weil auch auf dem heimischen Markt internationale Hersteller dominieren: Weniger als fünf Prozent des deutschlandweiten Umsatzes mit Computerspielen gehen an deutsche Entwickler. Die Entwicklerförderung in Deutschland hinkt hinterher. Wie bei allen Problemen ist eine überalterte Regierung einfach nicht in der Lage, etwas zu übersehen, was diese Damen und Herren nicht kennen. Im Grunde genommen sollte der Gamer sich bei Wahlen dafür entscheiden, die alte Riege abzuwählen. Förderung für junge Indie-Studios sind nicht vorhanden und müssen sich den technologischen Riesen China stellen, was ohne Unterstützung nicht funktionieren wird. Deutschland läuft Gefahr, auch hier wirtschaftlich abgehängt zu werden. Denn programmiert wird in Indien und China. Fernost dominiert die Branche und die USA folgen dicht auf. Dort sitzen die Hersteller, die die Erfindungen in Sachen Hardware machen. Da sind junge Studios mit guten Ideen einfach wie damals in Klondike beim Ölgeschäft.
Das birgt Risiken, denn beim Datenschutz gehen die Chinesen anders an die Sache heran, nämlich gar nicht. Während der deutsche Entwickler massenhaft Regeln, Verordnungen, IHK („Riege alter Herren die von tuten und blasen keine Ahnung haben und nicht wollen das ihnen die Felle wegschwimmen“ Aussage eines Users) und DSGVO beachten muss, sind die Entwickler aus Fernost vermutlich sogar beauftragt, so viel wie möglich von den Gamern herauszukitzeln. Dinge wie Personalausweisdaten in Verbindung mit Browserverläufen machen die Algorithmen heiß auf wirtschaftliche Erfolge, bis der Teufel daselbst erscheint. Wir sehen dabei zu, denn wir wissen nicht, was in den Programmen steckt.
Gaming ist auch nichts für Leute, die nicht mehr lernen wollen im Hinblick auf die Sprache. Wer nicht weiß, was ein Debuff ist oder wie man Aggro zieht, während die Kollegen deffen, der ist einfach Endgame. Wer ein paar Begrifflichkeiten sehen will findet hier eine gute Quelle. Das ist dann eine Welt in einer Welt, fantastisch, weit weg von der Realität und gar nicht mal lost. Man erkennt sich an Merch-Produkten wie T-Shirts und hat sofort Berührungspunkte, die einen zusammenfinden lassen. Gamer waren mal einsam, sind es aber nicht mehr. Selbst der Anzug tragende Schlipsbänker jagt durch virtuelle Wälder oder übt sich bei GTA als Verbrecher, wo er Autos klaut und Nutten abkassiert. Gaming ist mittlerweile in der Welt angekommen und es wird auch bleiben. Es bestehen Gefahren, doch die positiven Aspekte des Gamings sind weitaus größer.